Spüle installieren – Wie das Loch sägen für den Wasserhahn?

Beim  Innenausbau oder der Modernisierung von Armaturen ist der Einbau einer neuen Küchenspüle oft nötig. Meist aus Edelstahl gefertigt, können diese häufig direkt eingebaut werden – nur das Loch für den Wasserhahn ist manchmal noch nicht vorhanden.

In diesem Beitrag möchten wir Ihnen erklären, wie Sie schnell und problemlos das Loch für den Wasserhahn in Edelstahlspülen herstellen.

Das Loch mit der Stichsäge aussägen?

Häufig wird der Ratschlag gegeben, mit der Stichsäge oder einem ähnlichen Sägewerkzeug das Loch zu sägen. Hierzu soll am Rand des späteren Durchlasses ein Loch gebohrt werden, durch welches die Säge dann geführt wird. Ungenauigkeiten könnten zuletzt mit der Feile korrigiert werden. Generell ist hiervon jedoch abzuraten: Es ist sehr schwierig, auf diese Weise ein genau rundes Loch zu erzeugen. Sollten Schäden entstehen oder das Loch zu groß werden, muss im Extremfall eine neue Spüle gekauft werden – sehr hohe, vermeidbare Kosten sind die Folge.

Die Lochsäge verwenden?

Eine andere Möglichkeit wäre es, eine Lochsäge aus Bimetall zu verwenden. Verfügt sie über eine feine Verzahnung, ist auch das Sägen von dünnen Blechen möglich. Das Problem hierbei ist jedoch, dass in den meisten Fällen zu viel Druck ausgeübt wird und sich das Blech verbiegt. Aus diesem Grund ist die Verwendung einer Lochsäge nur für professionelle Anwender empfohlen. Ebenfalls sollte ein Brett oder etwas ähnlich Stabiles untergelegt werden, um das Verbiegen des Spülenblechs zu vermeiden.

…besser den Blechlocher verwenden!

Das Profiwerkzeug für diesen Zweck ist der Blechlocher. Dieser wird beim Schaltschrankbau von Elektrikern oder Installateuren eingesetzt. Am häufigsten finden diese Locher im industriellen Bereich Einsatz. Die gängigste Größe ist 35 mm, nur sehr wenige Wasserhähne benötigen einen leicht größeren Durchmesser. Dies kann bei Bedarf aber nachgefeilt werden.

Lochsäge
Schraublochstanze

Aus was besteht eigentlich so ein Blechlocher?

Im Prinzip bestehen Blechlocher aus drei Teilen:

  • Stempel
  • Matrize
  • Zugschraube
  • Optional: Kugellager

Zunächst muss mit einem geeigneten Metallbohrer/Stufenbohrer oder Blechschälbohrer in die Mitte des zu stanzenden Lochs gebohrt werden. Wichtig ist, dass dieses Loch mindestens 2 mm größer als der Durchmesser der Zugschraube ist – anderenfalls wird diese beschädigt.

Danach wird der Stempel mit der Zugschraube durch das gebohrte Loch gesteckt. Die Matrize wird auf das untere Ende der Zugschraube geschraubt.

Bei kleineren Durchmessern, wie sie bei Wasserhähnen üblich sind, ist die Betätigung des Blechlochers mit der Hand möglich. Dazu wird die Schraube (z.B. mit einem Schraubenschlüssel) an der oberen Seite gedreht, bis ein Knacken zu hören ist. Das Blech wurde getrennt.

Hinweis: Wir empfehlen generell die Verwendung von Schneidpaste, um den Verschleiß an der Zugschraube zu vermindern. Ohne diese ist die Standzeit extrem verkürzt.